Wir gehen zur Belle Ille, nach Le Palais.
Vor dem Hafen fängt uns ein lustiger Hafenmeister mit seinem Rib ab und bittet die Ausfahrt der Fähre abzuwarten. Wir bekommen einen Platz an einer Mooring zugewiesen, Bug zum Hafenbecken, Heck an der Hafenmauer mit Abstand von 5 Metern. So kann die Leinenspannung die Tide ausgleichen. Ribs übernehmen unsere Leinen und wir liegen fest. Auch hier sind die Hafenmeister Studenten, die einen tollen Job machen und daran auch noch einen Höllenspaß haben. Sozusagen 3 Monate bezahltes Motorbootfahren. Mit 2 – 3 Ribs schieben Sie die ankommenden Yachten in die letzten Lücken oder drücken eine enge Lücke auseinander.
Wir liegen unter den Mauern der gewaltigen Festung. Auch hier hat Kollege Vauban wieder mitgewirkt. An Land geht’s nur per Dinghi, quer über den Hafen. Die Fähren rauschen mit Abstand von 25-30 Metern an uns vorbei und legen gekonnt an, Vorspringmanöver. Auch früh morgens, dann gibtś Schwell, und vor dem Ablegen ein kräftiges Tüten zur Warnung.
Wir mieten uns einen Mehari, die Plastikkarosse auf Entenbasis, offen. Blues findets prima. Ich nicht so sehr, ausgelutschte Bremsen und eine hakelige Schaltung, nicht mehr das gewohnte sanfte Entenfeeling. Wir wandern entlang der Steilküste und treffen beim Picnique die Crew der Money Penny wieder.
Die Insel wimmelt von Leihautos
Der Morbihan, dazu schreibt Neville Featherstone:
The Morbihan is a dort of Rocky Poole (Das Flache Inlet an Englands Kanalküste) Instead of Mud, however, there is Granite mostly. Both can bring the unwary amateur to a full stop. The differente being that The amateur leaves his impression on the mud, while the Granite leaves his impression on the amateur, generally to of a rather more permanent character.
Spannend.
Morgens in Le Palais ist im Luk alles grau zu sehen, Seenebel. Die Fähren, die Mengen von Tagestouristen um die Insel bringen, Tüten gewaltig mit ihren Nebelhörnern. Macht auch Sinn, denn in der engen Hafeneinfahrt sollte man sich nicht begegnen. Wir haben Zeit und wollen gegen 11:00 los. Bis dahin sollte es aufklären. Ein wenig, also Radar an und trotzdem los. 1 Meile vom Land klärt der Himmel auf, nur über der Insel bleibt eine Nebelschicht hängen. Durch eine betonte Lücke geht es zur Einfahrt in den Golf von Morbihan, dort erwischen wir den Beginn der Flut und das gibt 3-4 Knoten Schub zusätzlich. Das Fahrwasser ist gewunden und folgt den tiefen Stellen zwischen den vielen Inseln, in den Engstellen steht Kabelwasser mit deutlichen Stromzungen. An der Ile de Houdat Ankern wir 3 Stunden und warten die volle Flut ab, den wir wollen nach Vannes. Und da brauchen wir die zusätzlichen 3 Meter.
Die Inseln haben eine mediterrane Vegetation und große Gärten, schöne alte Häuser. Je mehr wir landeinwärts kommen, je wärmer wird es und der Wind geht weg. Die Einfahrt nach Vannes verengt sich und wird zum Kanal. Vor der Klappbrücke empfängt uns wieder ein freundlicher Hafenmeister mit seinem Rib und weist uns einen Liegeplatz zu. Superzentral gegenüber der Capitanerie.
Landgang. Vannes ist eine mittelalterliche Stadt mit unglaublich gut erhaltenem Stadtzentrum. Die alten gut erhaltenen und gepflegten Fachwerkhäuser kragen geschossweise jeweils einen halben Meter aus, wodurch der Eindruck der engen gepflasterten Gassen noch enger wird. Es gibt die alte Fischhalle und eine moderne Markthalle, geschlossen, werden wir uns morgen ansehen. Und eine gotisch angehauchte Kathedrale mit am Längsschiff angebauter italienisch anmutender Seitenkapelle. Die Idee hat der Bischoff von einer Romreise mitgebracht und verwirklicht. Ein lustiger Stilmix.
Abends gibt es Fischsuppe. Eberhard sollte Fisch besorgen und hat 3 Riesenfilets mitgebracht; wird eine sehr gehaltvolle Fischsuppe. Danach spielen wir an Land eine Partie Boule, die Eberhard gewinnt.
Morgen geht es früh raus mit der Bahn nach Quimper die Autos nachholen und vorbringen nach Arzal.