Archiv für den Monat: April 2018

Saisonstart, aber anders…..

Der Camper ist voll mit Ausrüstung für YOHO, ab geht´s nach Holland.
Letzter Grevelingencup; wir segeln mit Freds Sundance Kid zu dritt: Chiara, Fred und ich.
Leichtwind mit um 10 Kn abnehmend, gut zum Spisegeln. Der geht dann auch für 500 Meer hoch; die Leinenführung habe ich als Vordecker perfekt im Griff, keine Sanduhr!

Die Bahn wurde verkürzt, um sicherzustellen, das diesmal auch alle in´s Ziel kommen und nicht, wie letztes mal, in Flaute verhungern. Der Wind steht aber durch, und so sind wir schon um 13:30 „durch“. Wir werden 4., und im Gesamtklassement 8.; nicht schlecht.

Abends essen wir alle lecker zusammen bei Perrys, und ich fahre dann mit Blues weiter noch durch Belgien gerade so nach Fankreich ´rein.

Sonntag bin ich dann abends in Arzal und möchte zum Schiff, das an einer Mooring liegt.

Im Hafen niemand zu sehen, Hafenmeisterei nicht besetzt, und die Ruderkähne nicht vorhanden.
Hm.
Im Gebüsch findet sich ein alter Optimist und ich einen Besen als Paddel. Mit Kandiertechnik läßt sich das Ding sogar gut bewegen, nur, ich kniee bald in viel Wasser. Der Opti ist total undicht!
Es reicht zum Schiff. Schnell die abgeklemmten Akkus anklemmen und rumms, der motor startet problemlos. Gut, also an den Steg und einräumen.
Der lackierte Tisch glänzt und die nun auch im Vorschiff roten Polster sehen gut aus.
Ich klemme den Entfeuchter an und übernachte im WoMo.

Morgens früh steht noch kein Wind und ich nutze die Windstille, die Segel anzuschlagen..
Abends ist Yoho segelklar und ich gehe an den Travellift. Yoho soll aus dem Wasser und ich will das Unterwasserschiff kontrollieren und den Prop zerlegen und schmieren. Neue Anoden müssen auch.montiert werden.

Coppercoat hat seine Arbeit perfekt getan, ein wenig Schleim und ein ansonsten sauberes Unterwasserschiff.. Nach 3 Stunden schwimmt Yoho wieder.

Das Wetter sieht nicht gut aus; kalt, windig und viele Regentiefs sind für die nächsten 8 – 10 Tage vorhergesagt. Nichts zum Segeln. Also Ike angerufen und nach Avignon umgeleitet, gucken wir uns mal die Cote d´ Azur an..
Ich lege Yoho mit Hilfe eines dichten Ruderkahnes gegen 23:00 noch an die Mooring, gesichert mit 2 Leinen und der angeschäkelten Ankerkette.

Am nächsten Morgen geht es den ganzen Tag 950 km durch unglaublichen Regen, die ersten Tiefausläufer, bis kurz vor Avignon die Sonne ´rauskommt.

Ike kommt mit dem TGV und wir haben uns am Bahnhof verabredet. Es gibt aber 2! Ike wartet am TGV-Bahnhof und ich am Zentralbahnhof, aber das klärt sich dann schnell.

1 Tag Avignon – auf den Spuren der Päbste im Palast mit einem fantastischen neuen über Tablets verwirklichten Museumskonzept. Im Tablet ist der Palast mit virtueller Einrichtung der unterschiedlichen Epochen im Rundgang von Raum zu Raum erlebbar. Sehr anschaulich. Und ein Riesenpalst; welch ein Bauvolumen!

Weiter geht es über Arles die Rhone runter in die Camargue. In Arles ist Feria; traditioneller Stierkampf.Die Stadt im Fieber, viel Lifemusik; alle Bands spielen mitreißenden PasoDoble. In der Arena sind die Jungstiere ´dran. Und hinter der Arena stehen die Kühlfahrzeuge der Metzger, welche ihre Messer vorbereiten und den getöteten Stier sofort zerlegen.



Wir sehen uns Beaucaire an und übernachten dort auf dem historischen, von Platanen geschützten Marktplatz am Rhoneufer.

Ein schöner Ort, frühmorgens nichts los und wir nehmen einen Grand Lait im Cafe am ebenfalls mit Platanen als Schattenspender gesäumten Platz.

Aber doch, um die Ecke ist Markt, es gibt frisches baguette und Obst..

Le Grau du Roi und Aigues Mortes an gönnen uns einen Campingplatz in Les Saintes Maries de la Mer. Osterferien; schon etwas los, im  Sommer muss das unerträglich sein.

Durch die Etangs geht es weiter über Marseille die küstenstraße Richtung Cavalaire sur Mer vor St. Tropez, wo wir einen schönen Abend mit Bekannten verbringen.

Côte d´ Azur, die „blaue“ Küste vollgebaut mit schönen Villen in Parks, kaum Zugang zum Wasser, alle Parkplätze mit Barrieren gegen Wohnmobile gesperrt.

   

Blues liebt altes baguette; und das vom Vortag ist dann seines.

St. Tropez mit Parkplätzen mit einem Limit von 3 Stunden – 9.00 Euro, ab da wird es teuer. 3 Stunden 20 Minuten 30.00 Euro. Die wollen, das Menschen schnell durchgeschleust werden und wieder weg sind.
Gleichwohl ein schöner, alter Ort, im alten Hafen mit einigen Holzklassikern und häßlich protzigen Motorbooten. Die sind entweder riesig und durch Bordpersonal professionell auf Hochglanz dauergepflegt oder kleiner, und ausgeblichen – ungepflegt mit deutlichen Schäden, Kratzern Gebrauchsspuren, die vom Können ihrer Skipper Zeugnis ablegen..

Schon jetzt lange Staus. Ich habe einen Bekannten besucht, der sagt, im Sommer mußt du vor 08:00 in St. Tropez sein, danach braucht man mehrere Stunden im Stau mehr.
Wenig öffentlich zugänglicher Strand. In Cannes Zutritt pro Person und Tag 20,00 Euro. Super mit 2 Kindern, je Tag schon mal 80,00 Euro nur um zum Wasser zu kommen.

Zwischen Hafen und Ort fast immer eine laute Straße und Bahnlinie, Das stößt ganz schön ab. Und macht mich bedenklich im Hinblick auf unsere Pläne, diese Küste abzusegeln. Kann man ja auch auslasesn und über Balearen – Korsika – Sardinien – Elba nach Italien.

Die Natur? Alle Hänge vollgeknallt mit Gebäuden, im Hinterland Müll und erst einige Kilometer von der Küste im Landesinneren dann die Schönheit der Seealpen. Na ja, muss man vielleicht mal gesehen haben.

Italien, noch etwas schmutziger. Menton mit schöner Altstadt, neuer Uferpromenade, Genua ein Moloch mit mehrspuriger Straße, Hochstraße und Bahnlinien zwischen Hafen und Stadt. Wir haben einen Busparkplatz gefunden und in der Altstadt ein leckeres Abendessen. Mailand – haben wir durchquert, aber auch da keinen brauchbaren Parkplatz für eine Stippvisite gefunden und sind weiter zum Lago Maggiore.

Dort ist es frühlingshaft warm und es  blühen gerade die Kamelien und Ike riecht sich durch die Sorten. Oberhalb von Locarno gehen wir wandern, Blues freut sich über die vielen Bachläufe.
Am Markt gibt es Cafes und

nein, nicht die Flamingos der Camargue (die sind tatsächlich rosa) aber eine Kunstinstallation. Da hatte einer viel Puste – oder einen Kompressor.

Von da geht es bei Lukas und Kasia vorbei zu einem gemeinsamen Abendessen, weiter dann über Basel nach Hause..
4600 Km, die komplette Cote d´Azur Küste zwischen Setes und Genua abgefahren, und keine Seemeile.Aber eine interessante Rundreise. Und was ist St. Trop schon ohne BB?