Mistkahn oder doch nicht?
Mit dem Womo und den Hunden los nach Frankreich. Erst einmal nach Ouistreham, und dort ruhig auf der Hafenmole an der Schleuse übernachtet. Am Wartesteiger einige Yachten, die auf die Gezeiten und die Schleuse warteten. Auf unserem Törn Richtung Bretagne haben wir das Boot in Ouistreham einige Wochen gelassen, und kamen bei Niedrigwasser nicht an den Wartesteiger.
Am nächsten Tag habe ich mir in Caen das WWII Memorial angesehen, das stand schon lange auf der Liste.
Nachmittags in Arzal angekommen bin ich zur Mooring gerudert und habe die Batterien im Schiff angeklemmt.
Motorstart, nö. Überbrückt auf Hauptbatteriebank, nö. Überbrückt auf Navibatterie, mit Mühe startet der Motor.
Da stimmt was nicht. Also an den Steg, Batterien laden und Boot einräumen.
Und dann am Sonntag früh zur Belle Ille. Der Schleusenmeister kennt YOHO mittlerweile und weiss, das es bei An- und Ablegen in der Schleuse keine Probleme gibt; im Gegensatz zu den Franzosen, bei denen Schleusenmanöver immer im Chaos enden. Er gibt jetzt immer grinsend ein freundliches „Daumen hoch“; und dirigiert ansonsten mit Stentorstimme feldwebelmäßig die Yachties an die richtigen Stellen.
Nur 3 Boote in der Schleuse, es geht ruhig ab.
Richtung Belle Alle nehme ch die Passage zwischen Alle de Houat und Alle de Huödic und kann die Südspitze liegen. Ab da einige Kreuzschläge und ich bin in Le Palais. Die Moorings sind schon gut gefüllt, aber ich finde eine Lücke und der hafenmeister nimmt die Leinen an.
Seit Sonntag bin ich an Bord und nun ist es schon Donnerstag. Montag bin ich mit den Hunden los zur Belle Ille. An die Moorings. 2 Tage Wind und eine Kaltfront habe ich abgewartet und am Boot die Arbeitsliste abgearbeitet, mal wieder.
- Bimini aufgebaut, die Änderungen passen.
- Solaranlage montiert
- Furuno GPS getestet, endgültig im Eimer
- Bei SVB den Nachfolger geordert, und wurde dort von Jörg Drexhagen, ex Yachtfunk, begrüßt. Er arbeitet dort und ich bekam das Gerät in Windeseile nach Köln, Ike bringt es mit.
- Holzschäden Fußreling geleimt
- Dieselleitung Rücklauf gewechselt, Vorlauf muss noch.
- Bilge geputzt mit Detergent und Heißwasser uns Spülmittel
- Lenzpumpe Segellast wieder eingebaut
- Logge kalibriert
- Reinschiff begonnen
- Batterieprobleme, Starterbatterie und Versorgungsbatterien machen Probleme.
Der übliche Onderhoud, Onderhoud, Maintainance, Wartung……
Muss sein um ein verlässliches Schiff zu haben. Kop en boot en werk je dood…..Naja.
Das Wetter schlägt um, es wird besser, und der Wind dreht auf halbwindig 3-4 Bf. Also los zur Ille de Groix. Ich kann auch da die Südspitze gut anliegen, muss dann aber doch kreuzen bis zur Spearbrekkertonne. Noch viel Platz an den drei Mooringreihen; aber es wird noch voll. Macht nichts, ich liege gut und sicher aussen, so daß ich auch leicht ablegen kann.
Am nächsten Morgen Nebel, Seenebel bis 11:30. Unten dicke Suppe und oben auf den Klippen klare Sicht. Also 12:00 los nach Port Louis vor L´Orient. Da kommt morgen Ike mit der Bahn an. Ich bekomme einen guten Liegeplatz und kann das Schiff mit reichlich Süßwasser prima abwaschen.
Ike hole ich am Bahnhof ab. L´Orient ist eine häßliche, schnell wieder aufgebaute Stadt. Die Allierten haben L´Orient weitgehend zerstört, um den dortigen U-Boot Stützpunkt zu treffen und die Nachschubwege zu zerstören. Diese massiven Bunker habe ich in Brest, LÓrient, La Pallice bei La Rochelle und Bordeaux gesehen. Unfaßbar, wie mit den damaligen Mitteln ohne Betonpumpen diese Massen an Beton hergestellt und an Ort und Stelle gebracht werden konnten. Bisher hat man keine bezahlbare Abbruchmethode gefunden, die Klötze stehen dunkel grau und bedrohlich da mit schwarz gähnenden Öffnungen.
Wir bleiben noch einen Tag in Port Louis und YOHO bekommt erst einmal eine neue Starterbatterie.
Das Wetter zeigt eine kommende Sturmfront an; der Jetstream macht von Norwegen aus einen Schlenker um Schottland zum Finiterre, entlang der Biskayaküste bis hoch nach Holland. Wir haben ein zeitfenster, um über die Belle Ille zurück nach Arzal zu gehen. Machen wir. Im Anlauf in der Villaine kommen die ersten Böen. Wir werden wieder mit „Daumen hoch“ in der Schleuse begrüßt und legen uns dahinter an die Kade und holen das WOMO daneben. Ausräumen, die dicken Batterienen a 65 Kilo aus dem Boot holen und mit nach Köln nehmen, Boot an die Mooring, und dann fahren wir in das Medoc Verwandschaft besuchen. Da bläst es dann auch ganz ordentlich.
Von dort geht es die Dordogne hoch in´s Vezeretal die Grotten von Lascaux besuchen. Bzw. deren perfekte Replik in einem modernen schönen Museum. Über Digoin mit dem Loire-Aquaedukt gehts Richtung Metz, Luxemburg, und die Eifel nach Köln.
Gut ein WOMO als Alternative zu haben.
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