Archiv für den Monat: Juli 2023

Peniche – Cascais – Lissabon

13.07.2013
Wir starten früh 07:00 Richtung Cascais, der Wind nimmt wieder zu im Laufes des Vormittags. Stromprobleme, alle Batterien gehen runter. Das Managementsystem spinnt, alle Instrumente fallen aus. Klassisch segeln nach Karte, Kompass, Hand-GPS. Schnelle Fahrt mit bis 11 kn im Surf, vor Cabo de la Rocca staut sich der Wind und wird weniger. Wir halsen und runden das Cap Richtung Cascais, der Wind nimmt wieder zu und dann in der Abdeckung fällt die Welle weg.

In Cascais finden wir Platz für 2 Nächte, ein mit 79.- € / Nacht teurer Hafen…

Abends Essen gehen ist mühsam, die Stadt ist voll, einen freien Restaurantplatz zu finden ist schwierig und wir landen in einer marokanischen portugiesischen Tapasbar…interessant und lecker.

Am nächsten Tag machen Lukas und Ernesto einen Ausflug nach Lissabon. 
Ich versuche das BMS in Gang zu bekommen und reiße dann schließlich die LiFePho Akkus komplett raus. Es gibt einen freundlichen Shipshop, Yanmar Dealer, der mir aus Lissabon 2 225 Amp  AGM Batterien holt. 6 Stunden Arbeit, und ich habe wieder ein klassisches einfaches System. 

15.07.2023
Auf geht es mit der Tide Richtung Lissabon den Tejo hoch. Schnelle Fahrt halbwindig und eine interessante Kulisse. Die ausgewählte Marina Parque des Nacoes hat keinen Platz und wir gehen in die Alcantara Dock Marina. Gut geschützt, aber in der Einflugschneise des Flughafens und man hört den Verkehr auf der Brücke über den Tejo. Stromsystem klappt! 
Unter Lukas und Ernestos Führung machen wir eine erste große Runde durch Lissabon und ich bin beeindruckt! Erst einmal in die Markthalle, kleiner Imbiss! Dann auch die Stadt zu den Aussichtspunkten mit herrlichem Blick über den Tejo. Überall Cafés auf schönen Plätzen, und die Wärme macht Durst! Wir landen nach einigem Fußmarsch und dann per Uber-Taxi (Das erste Mal, das ich Uber erlebe, preiswertestes!) in der X-Factory. Das ist ein industrieller Komplex, ehemals Textilfabrik, der mit viele3n Restaurants, Geschäften, Bars ein Anziehungspunkt ist.
Die deutschen Baubehörden würden mit Schnappatmung reagieren. Toll!
Da gehen wir mit Eberhard und Bei nochmal hin.

Und wir essen lecker in einer TacosBar, Mexikanisch.
Das kann nochmal!

16.07.2023
Ike geht früh mit Ernesto laufen, immer den Tejo abwärts bis zum Torre de Belem.
Ernesto macht noch einen Abstecher zum Bäcker und wird frühstücken fürstlich.
Anschließend packen beide und fliegen gegen Mittag / Nachmittag nach Hause. Hat Spaß gemacht mit beiden, besonders deren Humor. Ich liebe Wortspiele!
Vielleicht gibt es eine Wiederholung von Ibiza / Mallorca nach Mahon, da hat Ernestos Familie ein Feriendomizil, Oder ein Treffen an der Mittelmeerküste.

Ich nehme mir die zum Schnittmuster herstellen gekaufte Plastiktischdecke und mache ein Modell für eine Sonnenschutzplane für das Dingi. Klappt gut, muss ich in Köln nur noch nähen. Ich versuche einen der beiden Ventilatoren zu installierenm, Rauch, Funken, chinesische Billigware, Ursache eine gequetschte Kabelverbindung mit Kurzschluss. Findet man, wenn man sowas aufschraubt.
Nächster Fehler, Lötfehler im Anschlussstecker. Mann!

Ike macht innen klar für die neuen Gäste.
Ich nähe eine Seite des Segelkleides. UV-beständiges Garn, hat 8 Jahre gehalten bis zur Auflösung. Sonne und Salz, aggressive Mischung!

 

 

Nazaré, Peniche

10.07.2023
Weiter geht es zusammen mit der Emma nach Nazaré , das ist der Ort mit den höchsten Brandungswellen der Welt. 30 m hohe sich brechende Wellen, furchteinflößend. Im Museum im kleinen alten Fort mit Leuchtturm gibt es dazu Filme. Die Wellen treten aber nur im Oktober und Februar auf, zur Zeit kleine Brandung.

Zum Leuchtturm hoch geht ein Schrägaufzug, aber der ist in Reparatur. Davor eine kleine Kneipe, Getränke und 5 verschiedene Gerichte, kleine Schalen mit Meeresfrüchten. Menschenmassen! Daneben in den Straßen leere Terrassen, muss ein gute Kneipe sein.

11.07.2023
Nazaré ist ein Touristenort. Wir nehmen mit Matthias und Claudia ein Taxi hoch nach Sitiu und wandern zum Fort. Zurück zu Fuß zu Lidl und dann mit schwerem Einkaufsrucksack weiter und: Hurra, genau vor dem Lidl fährt der lokale Bus runter nach Nazaré!
An der Strandpromenade und in den Gassen viele Lokale; der Hafenmeister gibt uns einen Tipp: A Celeste, unscheinbar, aber mit exquisiter Küche. Lukas kommt am Nachmittag mit dem Bus und wir gehen mit den Emmas dort lecker essen, wirklich gut. Lokale Fischküche.

12.07.2023
Weiter geht es nach Peniche. Erst 2 Std. Motoren dann mit zunehmendem Wind die Küste auf der 20m Linie, wegen der Orcas. Die mögen flaches Wasser nicht. In Peniche gehen wir an den Aussensteg der kleinen Marina. Schwell durch Fischer und Ausflugskatamarane lassen das Boot unruhig liegen. Also Ruckdämpfer riggen. Am späten Nachmittag legt sich ein Portugiese auf uns drauf und ist völlig überrascht, das wir das normal finden und helfen. Wir müssen 2 Flaschen Wein annehmen als Dankeschön. OK!

Ernesto kommt mit dem Bus, nun sind wir zu viert.

 

 

 

Figuera da Foz

06.07.2023
Weiter nach Figueira da Foz.
Leider ein fast windloser Tag, Motoren auf der 20m Linie, keine Orcas. Nach Rui ist die erste Gruppe schon oben im Finsterer, die anderen treiben sich noch bei Gibraltar herum.

Unterwegs Ausfall aller Batterien, kein Strom, keine Instrumente, aber der Diesel braucht ja nur – Diesel, wenn er läuft. Letztendlich war es das BMS, das neu gestartet werden mußte.

Anlauf Foz, Boom Boom Boom, wieder ein Festival, aber genug weg vom Hafen. Im Hafen etliche deutsche Yachten, Norweger, Schweden. einige mit Schäden, schon Wochen auf Ersatzteile wartend. Neben uns eine 56 Fuß Bavaria, die ist mit 23,50 m Masthöhe über Wasser in eine 18 m über Wasser verlaufende Hochspannungsleitung gefahren. Die gesamte Elektrik, Bussystem, im Eimer. Es geht noch nicht mal die Wasserpumpe einzuschalten.

Ich liebe 2-Draht Installationion, die man nachmessen und leicht ersetzen kann.

Am Hafen Palmen, und direkt neben dem Boot die wunderbare, große, kühle Markthalle. Die Stände quellen über von Fisch, Gemüse und leckeren Sachen. Da wird Frankreich noch getobt.

Hier werden wir 1 – 2 Tage bleiben und den an diesen Tagen erwarteten Südwind vermeiden, bis der Norden wieder einsetzt.

08.07.2023
Morgen Nebel, alles Pottendicht. Das ist wahrscheinlich Radiationsnebel und auf See ist alles klar. Ab 10:00 Uhr kommt die Sonne und wir haben wieder blauen Himmel. Wind weiter aus Sylt. Morgen geht es weiter, schwach windig, Welle mit 1,5 m vorhergesagt und gegen Mittag dann Einsetzen der Wind. Wir haben 35 Seemeilen vor uns und werden nach Nazaré gehen. Dort kommt Montag Lukas hin.

 

 

Porto

01.07.2023, Samstag
Patronatsfest ist ja schön, aber Drum & Bass bis 05:00 so dass die Bordwand zittert….also weiter nach Porto in die Douro Marina. Die ist zentral gelegen und von dort kommt man mit dem Fahrrad prima ins Stadtzentrum. Also morgens um 8:00 Uhr wie gewohnt ablegen und mit auffrischen der wind flitzen wir die 30 sm nach Porto, den Douro hoch bis zum Hafen.


Unterwegs fliegt uns bei einer ungewollten Halse der Baum aus dem Lümmelbeschlag; ausgeleierte Schraubgewinde. Da muss das nächstgrößere Gewinde geschnitten werden und dann eine durchgehende Gewindestange montiert werden. Woher wohl bekommen, Ferreira suchen!

Wir werden wieder von Marineros im Rib empfangen und an einen Liegeplatz geleitet. Wir sind im Ortsteil Gaia, das ist ein Fischerdorf, sehr klein, 3 × 3 Straßenkarrees. Und was haben wir hier: Patronatsfest Sankt Pedro mit Riesenkirmes und ebenfalls Bühne und Musik. Menschen ohne Ende, ähnlich Straßenkarneval in Köln am Rosenmontag.

Wie wird das abends?

Erst mal Bock auf Superbock

Abends gibt es ein gigantisches Feuerwerk, im Cockpit haben wir den Logenplatz.

02.07.2023, Sonntag
Wir aktivieren unsere Fahrräder und radeln Richtung Stadtzentrum. Dabei kommen wir an den namhaften Portweinfirmen vorbei und gelangen an die Talstation einer Seilbahn, welche hoch zur oberen Etage der den Douro überspannenden Stahlbrücke Ponte Louis führt.

Dort gibt es ein wunderschönes Café mit Überblick über Porto und den Duro. Weiter geht’s in die Stadt, die zehn wichtigsten Sehenswürdigkeiten ansehen. Porto liegt auf mehreren Hügeln und fällt zum Douro sehr steil ab. Das bedeutet, dass wir die Fahrräder in steilen Straßen nicht nur bergauf schieben sondern auch abwärts zu Fuß gehen, weil es einfach zum abbremsen viel zu steil ist.
Sonntag hat vieles zu, so daß wir einen weiteren Tag bleiben werden.

Spontan besuchen wir noch die Portweinhersteller Calem und machen eine Führung mit Verkostung mit. Beeindruckend, in was für großen Holzfässern der Portwein über viele Jahre reift. Auch da gibt es ein Verdunstungsanteil für die Engel, den „Angelshare“, welche ständig aufgefüllt werden muss. 20 m³ Fässer gibt es da. Und die unterschiedlichen Sorten des Portweins schmecken sehr lecker. Im Dourogebiet soll es im Sommer mittlerweile Temperaturen über 40° geben so dass selbst algerische Erntehelfer streiken.

Die Emma von Lesum läuft ein mit Matthias und Claudia, wir verabreden uns zum Abendessen, laufen durch den Rummel


und finden ein kleines Fischlokal innerhalb all des Rummels und verbringen einen netten Abend.

03.07.2023 Montag

Am Montag packen wir die Fahrräder doch noch mal aus und schauen wir uns weiter Porto an und finden eine Eisenwarenhandlung, eine richtige Räuberhöhle. Vorne gibt es auf einigen Quadratmetern Haushaltsware und hinten alles mögliche. Der Inhaber verschwindet jedes Mal in den Tiefen der Katakomben und kommt mit den gewünschten Dingen wieder hervor. Ich bekomme meine zwei Gewindestangen und auch noch einen deutschen Gewindebohrersatz M 10. Extrem preiswert. Und abends gibt es erneut ein Feuerwerk.

04.07.2023 Dienstag
Weiter geht es 30 sm nach Aveiro, dort den Fluss hoch in einen Seitenarm vor Anker vor Sao Jacinto.

Nach dem Ankommerbier finden wir ein sehr rustikales Fischlokal und schwelgen in Seezunge und Bacalao vom Grill. Hier wird an den Lokalen alles mit Holzkohlengrill gegart und die stehen zum Teil auf dem Bürgersteig vor den Lokalen.

Auf der Westseite das kleine Fischerdorf Sao Jacinto und gegenüber Hafen und Industrie. Morgen wollen wir per Dingi oder Fähre nach Aveiro.

05.07.2023 Mittwoch
Per Dinghi: Nachgetankt, 2-Taktöl dazu und los. Nach 2 km km streikt der Motor, zu heiss. Vermutlich zu wenig Öl beigefüllt. Zurück dann rudern, klappt gut.
2. Versuch per Fähre. Aveiro ist von Wasserläufen durchzogen mit Unmengen von Rundfahrtbötchen und sehr touristisch. Die Zeit, bis der Bus zurück geht wird uns lang.

Ich finde einen Lewis Store, 501 gibt es nicht mehr mit Reissverschluss, heißt jetzt 502. Ich soll eine graue Hose anprobieren und ein graues Hemd. Ich komme aus der Ankleide; Ike schmeißt sich weg vor Lachen.

   

Zurück an Bord gibts Kleinigkeiten instandzusetzen und das Schiff für morgen vorzubereiten, es geht weiter. Und wir werden nochmals Fisch essen gehen, diesmal gekochter Reis mit Meeresfrüchten.
Danach gibt es Musik

Die Emma läuft ein, schön. Absacken im Cockpit.