April April oder ein kurzes Vergnügen

10-14 Tage Segeln sollten es werden in Frankreich, ohne Hunde. Die Wetterprognose gut, erst einmal warm. Frankreich, wir kommen und freuen uns sehr.

Am Montag 29.03.2021 haben wir uns den zur Einreise nach FR nötigen PCR-Test besorgt; abends war das Ergebnis dann elektronisch übermittelt da und wir sind am Dienstag früh mit dem Womo und vollem Kofferraum los.
Grenze zu Belgien – keine Kontrollen….Grenze zu Frankreich auch nicht ???
In Frankreich herrscht von 19:00 bis 06:00 Ausgangssperre.
Auf der Autobahn wenige Fahrzeuge unterwegs, so daß wir trotz Weg über die Peripherique von Paris bereits um 14:00 in Arzal waren.  

Beim Tanken dann ein Croissant…..

Das Schiff stand noch an Land unter der neuen Winterplane. Erst mal abplanen. Dann das übliche zu Saisonbeginn: Propeller zerlegen, sauber machen, schmieren, zusammenbauen, neue Anode.
Reinschiff innen und aussen, Segel anschlagen, Leinen anschlagen, Bimini aufriggen mit Solarzellen, 20:00 waren wir es leid und haben uns in´s Womo verzogen, Abendessen mit Aussicht

Am Mittwoch konnten wir um 14:00 einkranen und uns an den Tanksteiger legen; den Rest einräumen. Alle Cafés und Restaurants waren geschlossen, teilweise ausgeräumt. Na ja, so früh in der Saison vielleicht noch keine Kundschaft? Abends sollte Macron reden und es deuten sich Einschränkungen an. Wen man fragte zu Covid in der Bretagne, der winkte ab und meinte : pas en Bretagne! Covid kommt nur in lokalen Hotspots vor und ist ansonsten wenig verbreitet. Auf dem Boot  und auf See schon mal gar nicht.

Donnerstag T-Shirt Wetter; wir haben ausgeschleust und sind mit ablaufendem Wasser schnell aus der Villainemündung und mit 50 cm Reserve unter dem Kiel über die Barre.

Es geht Richtung Priac und weiter nach La Turballe bei leichtem Wind. Dort haben wir im Hafen zum 2. Mal die Schlammbank vor Steiger A getroffen; und haben dann am Tanksteiger auf genug Wasser gewartet, um an einen freien Stegplatz zu kommen. Wenn die Flut einläuft steigt das Wasser sehr schnell. Also verlegt und in den Ort.
Auch hier die Hafenfront – tot. Alles geschlossen, kein Leben. Schade; aber wir sind ja mit Schiff und Einkäufen autark.  Es fehlt was, das ist nicht das gewohnte und geliebte Frankreich.

Freitag Wind 22 Knoten, mit Tendenz über das Wochenende weiter zuzunehmen; eine Front geht durch. Macht keinen Sinn weiter ´raus zu gehen, also zurück nach Priac iund dort die Flut abwarten und weiter in die Villaine zurück.  Die 5 Meilen fuhren wir unter Motor; einen neuen Weg bei Hochflut über sonst trockenfallendes Gebiet. Auch in Piriac ist kein Leben, aber wenigstens hat der Poissonnier auf und wir ergattern Scampis und Austern. Gegen 18:00 ist dann soviel Wasser in der Hafeneinfahrt, das wir loskönnen und mit auflaufendem Wasser die Villaine hoch. Die letzte Schleuse schaffen wir nicht und gehen an den Steg davor. Da liegen noch 2 Schiffe. Ein Franzose kommt freundlich an und möchte beim Anlegen helfen und wundert sich, das das Manöver – natürlich mit Mittelklampe – schon erledigt ist und Yoho fest liegt.
Neue Perpektive für die Sportschiffahrt: Radius 10 Km um den Hafen. Confinement bis 1. Mai. Mist!

Samstag schleusen wir gegen 09:00 ein. Wir finden einen Platz am Kai, wo wir das Womo neben das Boot stellen können. Ausräumen ist so leichter. Bimini und Fock werden abgeschlagen; das Dinghi auf Deck gezurrt und dann muss Yoho an die Mooring. Der Taxibootsdienst des Hafens eingestellt, Hafenbüro geschlossen. Alle Ruderkähne weg bis auf einen, der abgesoffen bis zum Dollbord am Werftsteg lag. Wir musten ja von der Mooring wieder zurück, also den flottmachen. Halb hoch auf den Steg ziehen, so daß das meiste rausläuft und dann schöpfen. 
Tja, und dann rutscht der Plastikkahn zurück in´s Wasser, schöpft sich wieder voll und ich kann nur noch hinterherspringen in den wieder vollen Kahn. Das erste Bad und gar nicht mal so kalt.

Yoho dann an die Mooring verholt, mit 2 dicken Leinen an die Tonne belegt, Batterien abgeklemmt, und mit dem Kahn halbwegs trocken an Land. Tschüss bis Mai, Yoho. Immerhin segelklar und geputzt lassen wir das Schiff zurück.

Wir sind dann mit dem Womo nach Vannes und haben dort Matthias und Gabi auf ihrer Castafiore besucht. Wir konnten uns neben die Capitanerie stellen; Wege vom Schiff zu den Waschräumen waren erlaubt. Stadt und Promenaden waren belebt; die Restaurants verkauften „to go“, viele Menschen ohne Masken. Gegen 19:00 schlagartig alle Menschen weg; eine ausgestorbene Stadt. Matthias hat uns ein leckeres Butterchicken gekocht und wir haben bis in den Morgen geklönt und uns ausgetauscht. Dann auf Zehenspitzen vom Schiff zum Womo, über die dann scheppernde metallene Pontonbrücke. Hinter jedem Baum könnte ja ein Flic stehen und uns wg. Nichtbeachtung der Ausgangssperre angehen.  Sehr spooky, aber hat geklappt.

Sonntag früh dann erst einmal den zur Einreise nach D erforderlichen Schnelltest gemacht und dann los zurück nach Kölle. An den Landesgrenzen wieder niemand, keine Kontrolle. 

Anstatt 14 Tage war es ein Kurztrip. April April.

 

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