Risör, das haben wir angelaufen am ersten Tag des Holzbootfestivals.
Risör selbst war voll, aber gegenüber gibt es einen kleinen „Teich“ zwischen felsen, rund 100 m im Durchmessere, in dem wir ruhig und geschützt ankerten. Mit dem Dinghi sind es dann 5 Minuten nach Risör, und da liegen wahrhaftige Schönheiten, Segel- und Motorboote. Letztere in klassischer Form mit hohem Poopdeck, lang, und mit geducktem Aufbau. Hochglanzlackiertes Mahagony und Teakholz überall.
Ein Motorboot, Baujahr 1924, 2 Rolls Royce Motoren mit je 12 Zylindern und offenen Auspuffrohren, zusammen 2.000 PS. Motorstart, und schon im Standgas machen die Pferdchen ordentlich Krach. Das Ding geht über 100 Km/H.
Und schöne Rettungs- und Lotsenkutter, alle als Colin Archer gebaut. In Regattaqualität ausgerüstet.
Und ein Nachbau einer Kanonensloopaus der Zeit der Kontinentalsperre. Mit stilecht kostümierten Menschen bemannt und mit Riemen gerudert. Geschossen wurde über das Heck, das deswegen abgestuft und knapp in Höhe der Wasserlinie überspült mehr unter als über Wasser liegt. Spitz zulaufend mit einem Ruder, das über Linen bedient wird.
Lieber Rainer, da hättest Du Freude dran.
Von Risör gehts weiter in den inneren Rahwassern nach Arendal, dort endlich das Internet wieder klarmachen bzw. aufwerten lassen. Wir liegen an der Aussenmole, eigentlich OK, aber ordentlich Schwell von den vielen Motorbooten. Die kennen nur Vollgas von A nach B. Bootfahren als Beförderungsmittel, angesichts der verstreuten Inseln und Sommerhäuser, welche nur per Boot zu erreichen sind, klar.
Gut abgefendertr mit den dicken Avon-Fendern geht´s aber gut. Im Ort am alten Hafen besuchen wir ein schönes Cafe und genießen die Sonne. Der wärmste Sommer seit Beginn der den meteorologischen Aufzeichnungen.
Weiter gehts bis kurz vor Grimstadt in einen kleinen Sund, gesäumt von Fischerhütten und -häuschen.
Immer den Seezeichen nach, welche als auf den Inseln oder Felsen aufgemauerte Säulen und Konen schon von weitem sichtbar sind.
Wieder vor Anker. Wir legen ein paar Steaks auf den Grill, mit Nudeln und Pesto ein köstliches Essen. Dazu kalter Weißwein, was will man mehr.
Auch Jazz ist sehr interessiert. Mit dem Dinghi rudern wir an Land und klettern auf den höchsten Felsen und genießen den weiten Rundblick über die Schären. Seit Oslo haben wir heute das 2. deutsche Boot gesehen, davor in Risör die „Peter von Sestermühle“ in perfektem Zustand.
Die vom Gletschereis der Eiszeit geschliffenen Felsformationen der Schären sind unglaublich, Granit in rötlicher Färbung, mit Schliffspuren, Riefen, Gletschermühlen.
In den Vertiefungen sammelt sich Regenwasser und bilden sich Algen, in der Folge Humus und kleine Vegetation.
Größere Schären sind mit Heidekraut bewachsen.