10.08.17
„The Problem with The Raz is simple that is in the way and hast to be tacktest rather than circumnavigated“, so schreibt Neville Featherstone im Handbuch Western France.
Nun dann!
Ike:
Was bin ich froh, dass wir „da gestern nicht raus mussten“. Während Peter unser Auto nachholt, mache ich einen ausgedehnten Spaziergang über den Halbinselbereich Douarnenez. Ganz toll sind hier die gekennzeichneten Wege an der Küste entlang, stundenlanges Gehen möglich – was ich auch gemacht habe – der Blick aufs Meer hat mich dann ganz froh gestimmt, an Land sein zu können. Das Meer eine einzige Schaumkrone, da waren mir manchmal sogar die Abschnitte auf den Küstenpfaden zu windig.
Am morgen hat es sich nach einer Meeres-Inspektion als dann machbar gezeigt, den Weg durch die Raz aufzunehmen. Ich muss gestehen, mulmig war es mir schon bei dem Gedanken, da auch die Literatur hierzu die Sache sehr auf den Punkt bringt, sprich die Dramatik verdeutlicht. Der Zeitpunkt ist von Peter genau und richtig berechnet, bei strahlendem Sonnenschein fliegen wir durch das Raz, 10 Knoten haben wir teilweise auf der Uhr. Und ich entspanne mich zusehends. Da alles so gut und schnell läuft entschließen wir uns, nicht in Audierne einzulaufen sondern weiterzusurfen nach Loctitudy. Gesagt getan – nach schneller Reise haben wir den Megatrip von 58 Meilen ohne dass es lang-weilig wurde geschafft. Es locken halt die Austern an Land. Und ab morgen ist wieder erkunden, laisse-faire und an-Land-genießen angesagt.
Peter.
58 sm mit einem Schnitt von 7 kn, das hat Spaß gemacht. Hinter dem Kap dann Vorwindsegeln, das geht mit der Selbstwendefock schlecht. Also vor dem Wind kreuzen, und da sind wir genauso schnell wie die Engländer, die wir in den letzten Häfen mit gleichem Track kennengelernt haben.
DIe sind mit großer ausgeräumter Genua vor dem Wind weiter. wir wollten ja ursprünglich nach Audierne, sind auch abgebogen bzw. angeluvt, aber dann zurück auf gleichem Kurs. Reaktion: wo kommen die so plötzlich her, die sind schneller, und die schleppen auch noch Ihr Dinghi, was machen die Segel, wir müssen was machen….es bewahrheitet sich wieder, 2 Boote sind eine Regatta.
Wir gehen nach Loctudy, das ist ein Hafen an einem Mehresarm, der weitgehend trockenfällt. Anlauf geht am besten mit auflaufendem Wasser +- 2 Stunden vor Hochwasser. Am Hafen gibt es kostenlos Räder zum einkaufen radeln, und wir ergänzen unsere Vorräte. Im Hafen gibt es Mengen von großen Meeräachen, die aber nicht sehr geschätzt werden. Sie stehen in Schwärmen unter den Schiffen und Pontons im Schatten, man könnte sie mit dem Kescher ´rausfischen. Aber die Franzosen raten ab: schmeckt nach Schlamm.
Die örtlichen Fischer haben 4 große Fischläden, aber deutlich teurer als in der Normandie; Ferienzuschlag.